Inlays und Onlays
Das Inlay bzw. Onlay ist eine zahnärztliche Versorgung des Zahnes, nachdem eine Karies oder eine alte Amalgamfüllung entfernt wurde. Es handelt sich um eine hochwertige und langlebige Reparatur. Dabei kann das Inlay bzw. Onlay aus verschiedenen Materialien hergestellt und passgenau in den kaputten Zahn geklebt oder zementiert werden.
Bei der Auswahl der Materialien und Werkstoffe sollte unbedingt auf biologische Verträglichkeit, Haltbarkeit und Ästhetik geachtet werden.
Unsere Zahnarztpraxis verfügt über ein eigenes Dentallabor mit hochmoderner Technik. Die Materialien sind aus Sicht der Biologie und Langlebigkeit bestmöglich ausgewählt. Der gesamte Herstellungsprozess ist fein abgestimmt, sodass die Passgenauigkeit von Inlays optimal erreicht werden kann. Sie können uns jederzeit gern kontaktieren.
Was sind Inlays und Onlays?
Täglich sind unsere Zähne starken chemischen und physikalischen Belastungen ausgesetzt. So kann es, z.B durch Karies, zu einem Defekt im Zahn kommen, welcher unbedingt wiederhergestellt werden sollte.
Inlays und Onlays bestehen aus einem Stück und haben die Aufgabe genau diesen verlorenen Zahnanteil zu ersetzen. Somit unterscheiden sich Inlays und Onlays nicht in Ihrer Funktion, sondern lediglich in Ihrer Form und Ausdehnung.
Ein Inlay hat eine geringe Grösse und versorgt den inneren Teil der Kaufläche. Es wird immer dann verwendet, wenn der Zahndefekt eher kleiner ausfällt.
Ein Onlay dehnt sich über die gesamte Kaufläche des Zahnes aus und ist notwendig, wenn der Defekt ein grösseres Ausmass annimmt.
Dr. med. dent. Markus Spalek
Inlay und Onlays bieten eine stabile und langlebige Versorgung der Zähne. Sprechen Sie uns gern an.
Wann werden Inlays und Onlays verwendet?
Jeder gesunde Zahn hat eine ideale Anatomie. Das sorgt dafür, dass die Nahrung optimal zerkaut wird, keine Essensreste zwischen den Zähne stecken bleiben und die Kiefergelenke keine Überbelastung erfahren.
In verschiedenen Situation ist eine Reparatur der Zähne mit Inlays oder Onlays notwendig:
1. Karies
Die Säure einiger Bakterienstämme kann Löcher in den Zahn ätzen. Dieser Defekt im Zahn sollte unbedingt anatomisch korrekt repariert werden. Bei grösseren Karies sind Inlays und Onlays eine empfehlenswerte Behandlung.
2. Amalgamentfernung / Amalgamsanierung
Amalgamfüllungen haben eine nachteilige Wirkung auf die Gesundheit und sollten unbedingt unter effektiven Schutzmassnahmen entfernt werden. Nach der Entfernung kann die fehlende Zahnsubstanz sehr gut mit Inlays oder Onlays ersetzt werden.
3. Abgebrochenes Zahnstück
Gelegentlich kann es vorkommen, dass ein Teil des Zahnes abbricht. Besonders Zähne, an denen bereits gebohrt wurde, oder die eine Karies haben, können bei Krafteinwirkung leicht abbrechen. Das abgebrochene Stück des Zahnes kann durch ein hochwertiges Inlay oder Onlay versorgt werden.
4. Rekonstruktion der Kauflächen
Bei Patienten mit falschen Zahnkontakten werden die Kiefergelenke sehr häufig komprimiert und in eine unphysiologische Position gedrängt. Dies führt dazu, dass die Kiefergelenke und das umliegende Gewebe umgebaut werden und sich auf den gesamten Körper auswirken können. Ein solcher Zustand kann zu dem Krankheitsbild CMD (Craniomandibuläre Dysfunktion) führen, was die Lebensqualität stark beeinflussen kann.
Als Therapie muss der Einfluss der krankhaften Zahnkontakte durch eine spezielle CMD-Schiene (MAGO-Schiene) beseitigt werden, wodurch sich die Kiefergelenke langsam regenerieren können. Nach abgeschlossener Regeneration der Kiefergelenke sollten die CMD-Symptome vollständig verschwunden sein. Damit der alte Biss den regenerierten Kiefergelenken nicht mehr Schaden kann, muss die korrekte Anatomie der Zähne wiederhergestellt werden. Dies geschieht über eine vollständige Rekonstruktion der Kauflächen mit Inlays, Onlays und Veneers. Diese Rekonstruktion kann auch mit Kieferorthopädie kombiniert werden.
Aus Gründen der Einfachheit verwenden wir im folgenden Teil des Artikels die Bezeichnung Inlay, wobei aber auch das Onlay mit einbezogen ist.
Aus welchem Material werden Inlays hergestellt?
Für die Herstellung von Inlays gibt es verschiedene Materialien und Werkstoffe. Alle haben ihre spezifischen Vor- und Nachteile, die Sie unbedingt wissen sollten.
Inlays aus Keramik – Keramikinlays
Keramikinlays werden auch als Keramikfüllungen bezeichnet. Sie können aus unterschiedlichen Arten von Keramik hergestellt werden.
Das Material Keramik ist hinsichtlich Biologie, Passung, Langlebigkeit und Ästhetik sehr empfehlenswert. Es erfüllt die Ansprüche einer hochwertigen ästhetischen Zahnmedizin, sodass schöne Zähne, anatomisch korrekt, wiederhergestellt werden können.
Die Passgenauigkeit und Präzision hängt stark von der Keramikart und dem Herstellungsprozess ab.
Bei der Behandlung und Herstellung muss sehr darauf geachtet werden, dass eine Mindestschichtstärke eingehalten wird, da es sonst zu späteren Abplatzungen und Absplitterungen kommen kann.
Sofern ein erfahrenes zahnärztliches und zahntechnisches Team die Zahnversorgung durchführt, kann mit Keramik ein ideales Ergebnis erreicht werden.
Inlays aus Gold – Goldinlays
Gold hat sich als Material für Inlays über viele Jahrzehnte bei Zahnärzten bewährt. Goldinlays sind sehr passgenau und zeigen eine hohe Langlebigkeit.
Jedoch weist Gold minderwertige ästhetische und gesundheitliche Eigenschaften auf. Die mangelhafte Biokompatibilität wurde, unter anderem vom IMD Institut für medizinische Diagnostik Berlin, in zahlreichen Proben und Untersuchungen nachgewiesen.
Inlays aus Gold und Keramik – Galvanoinlays
Dabei handelt es sich um ein Inlay, welches aus einer Kombination zwischen Keramik und Gold besteht. Den grössten Anteil macht Keramik aus, wobei die innere, dem Zahn zugewandte Schicht aus Gold besteht.
Insgesamt zeigen Galvanoinlays eine sehr gute Passung und hohe Langlebigkeit. Jedoch bleibt die mangelhafte biologische Verträglichkeit, weshalb Galvanoinlays nicht empfehlenswert sind.
Inlays aus Titan – Titaninlays
Titan ist eigentlich bekannt aus Zahnimplantaten. In der Implantologie bildet es das am häufigsten verwendete Material.
Titaninlays haben eine gute Passung und eine hohe Langlebigkeit. Jedoch stören sich viele Patienten an der unästhetischen, metallisch-gräulichen Farbe.
Genauso wie bei Gold sind auch bei Titan verschiedene gesundheitliche Bedenken vorhanden.
Inlays aus Kunsststoff – Kunststoffinlays
Bei Kunststoffinlays gibt es viele verschiedene Materialien, welche verwendet werden können. Je nach Qualität des Werkstoffes und der Art der Herstellung kann sich das Ergebnis sehr stark unterscheiden.
Bei einer korrekten Produktion im Dentallabor mit hochwertigem Material können Kunststoffinlays eine Alternative zu Keramikinlays darstellen.
Jedoch kommt Kunststoff nicht an die Biologie und Stabilität von Keramik heran und spielt bei Inlays eine untergeordnete Rolle.
Wann macht ein Inlay Sinn – Füllung, Inlay oder Krone?
Wie oben erwähnt, werden Inlays verwendet, um fehlende Zahnanteile, zum Beispiel nach einer Karies, aus einem Stück wiederherzustellen. Dadurch bekommt der Zahn seine ursprüngliche anatomische Form zurück.
Sofern die Karies klein ausfällt, kann der Defekt mit einer Zahnfüllung aus Kunststoff ersetzt werden. Das ist in vielen Fällen unkompliziert möglich.
Wenn der Zahndefekt ausgedehnt und die anatomische Rekonstruktion direkt im Mund schwierig ist, sollte das Inlay bevorzugt werden. Auf diese Weise kann der Zahntechniker die ideale Anatomie des Zahnes optimal wiederaufbauen. Mit einer Füllung hingegen könnte die Gefahr bestehen, dass der Kontakt zum Nachbarzahn zu schwach ist und sich dort Essensreste festsetzen können.
Wenn Sie als Patient die Lösung mit der besten Verträglichkeit und längsten Haltbarkeit bevorzugen, sollten Sie sich für das Keramikinlay entscheiden. Auch hinsichtliche ästhetischer Zahnheilkunde sind Keramikinlays ideal.
Falls die natürliche Zahnkrone zu stark zerstört ist, dann sollten Sie mit einer Keramikkrone stabilisiert und wiederhergestellt werden. In einem solchen Fall wäre die Zahnfüllung und auch das Inlay nicht die richtige Wahl.
Folglich ist die richtige, individuelle Wahl der Zahnversorgung von grosser Wichtigkeit, damit die Stabilität und Anatomie der Zähne ideal nachgebildet werden können. Dabei sollte der Zahnarzt stets die Biologie des Materials berücksichtigen.
Wie werden Inlays im Zahn befestigt?
Inlays haben die Funktion, den fehlenden Zahndefekt zu ersetzen. Damit das fehlende Stück befestigt werden kann, wird es im Zahn zementiert oder geklebt.
Befestigung mit Zement
Es gibt verschiedene Zemente in der Zahnmedizin. Diese haften an dem Zahn und dem Inlay und sorgen für einen festen und definitiven Verbund.
Zu den gängigen Zementen gehören Glasionomerzement, Zinkoxid-Phosphat-Zement (Harvard-Zement) oder Carboxylat-Zement. Diese haben sich über viele Jahrzehnte bewährt und können, je nach Material des Inlays, zur Befestigung verwendet werden.
Zemente haben insgesamt eine hohe biologische Verträglichkeit und eine geringe Anfälligkeit gegenüber Feuchtigkeit beim Einsetzen der Versorgung.
Jedoch ist, je nach Material, die Stabilität geringer als bei Kleber aus Kunststoff.
Befestigung mit Kleber aus Kunststoff
Der Kleber aus Kunststoff ist sehr ähnlich aufgebaut wie der Kunststoff für Kunsstofffüllungen. Der Kleber wird zusammen mit einem flüssigen Bonding (einem Verbinder) verwendet, wodurch eine feste Verbindung zwischen Zahn, Kleber und Inlay entsteht.
Diese Art der Befestigung ist sehr fest und zeigt eine hohe Stabilität.
Leider besitzen die Kunststoffkleber viele toxische und allergisierende Inhaltsstoffe, weshalb die biologische Verträglichkeit leidet. Ausserdem reagieren Kunststoffkleber empfindlich gegenüber Feuchtigkeit, was beim Einsetzen des Inlays sehr berücksichtigt werden muss. Bitte lesen Sie hierzu in Umweltzahnmedizin.
Ablauf der Behandlung in zwei Terminen
Dabei handelt es sich um den klassischen Ablauf, um Patienten mit Inlays zu versorgen.
Erster Termin:
- Entfernung der Karies oder der Amalgamfüllung
- Zahnschonende Anpassung des vorhandenen Zahndefektes für das Inlay
- Abdruck mit Hydrokolloid / Silikon oder digital mit einem Intraoralscanner
- Provisorische Füllung zum Schutz des Zahnes
Der Abdruck wird dem Zahntechniker übermittelt. Dieser stellt im Dentallabor die Inlays her. Die Herstellung dauert bei einem auswärtigen Zahntechniklabor ca. 7 Tage.
Zweiter Termin:
- Provisorische Füllung wird vorsichtig entfernt und der Zahndefekt gereinigt
- Das Inlay wird mit Zement oder Kunsstoffkleber befestigt.
- Überschüsse von Zement oder Kleber werden gründlich entfernt
- Die Zahnkontakte werden kontrolliert und ggf. angepasst.
Ablauf der Behandlung in einem Termin (chairside)
Die beiden Behandlungstermine können an einem Tag zusammengelegt werden.
Der erste Teil der Behandlung wird morgens durchgeführt. Danach hat der Patient einige Stunden Pause. In dieser Zeit können die Inlays im Zahntechniklabor oder mit dem CEREC-System hergestellt werden.
Nach der Pause erfolgt der zweite Teil der Behandlung.
Auf diese Weise können die Inlays an einem Tag hergestellt und eingesetzt werden.
Eine solche chairside Behandlung kann nur erfolgen, wenn die Praxis ein eigenes Dentallabor besitzt oder wenn mit Hilfe von CEREC.
Praxiseigenes Zahntechniklabor
In einem praxiseigenen Dentallabor, kann sich der Zahntechniker zu 100% auf die Patienten der Zahnarztpraxis konzentrieren. Folglich können laborgefertigte, hochpräzise Inlays an einem Tag hergestellt und eingesetzt werden.
Laborgefertigte Inlays haben den Vorteil, dass sie mit höchster Genauigkeit geschliffen werden können. So kann eine 5-achsige Schleifmaschine mit super feinen 0.3mm breiten Fräsern eine optimale Passung und Präzision erzeugen.
Dadurch haben Inlays eine exzellente Passung und der Zementspalt kann auf ein Minimum reduziert werden.
CEREC
CEREC bedeutet CEramic REConstruction. Dabei handelt es sich um ein Verfahren für Zahnarztpraxen, um schnell und unkompliziert Keramikinlays herzustellen.
Auch hierbei erfolgt die Behandlung mit Inlays an einem Tag.
Der Zahnarzt macht einen digitalen Abdruck mit einem Intraoralscanner, sendet die Information an eine spezielle Fräsmaschine, welche die Inlays aus den Keramikblöcken schleift.
Dieses Verfahren ist einfach und liefert ebenfalls ein sehr gutes Ergebnis.
FAQ zum Thema Inlays
Wenn Sie mit dem Gedanken spielen, ein Inlay zu bekommen und sich nicht genau entscheiden können, lesen Sie sich bitte die Fragen und Antworten zu diesem Thema durch.
Bei einer gesunden Bakterienflora im Mund kann die Haltbarkeit von Inlays 15 bis 30 Jahre betragen. In unserer Praxis können wir die Mundflora aufbauen und in einem stabilen Bereich halten.
Viele Patienten benötigen keine Spritze und empfinden die Behandlung als wenig schmerzhaft. Es kann aber sein, dass eine örtliche Betäubung notwendig ist.
Es kommt sehr auf das eigene Schmerzempfinden an. Es kann sein, dass bei Ihnen eine örtliche Betäubung benötigt wird.
In der Regel benötigen die Zemente und Kleber ca. 24 Stunden, um vollständig auszuhärten. In dieser Zeit können Sie aber ganz normal essen.
Die Haltbarkeit ist sehr von einer gesunden oralen Bakterienflora abhängig. Diese kann in der Praxis dauerhaft optimiert und stabilisiert werden.
Je nach Material können Inlays brechen. Dies ist besonders bei zu dünnen Keramikinlays der Fall. Bei einem korrekten Vorgehen kommt es aber sehr selten vor.
Keramik und Kunststoff können sehr gut in der ästhetischen Zahnmedizin verwendet werden. Besonders das ästhetische Aussehen von Keramik ist optimal dafür geiegnet.
Weiterführende Informationen
Die weiterführenden Informationen sollen dazu dienen, Ihnen einen besseren Überblick über das Themengebiet zu verschaffen.