Feste Zähne an einem Tag
Feste Zähne an einem Tag zu bekommen, ist der Wunsch von vielen zahnlosen Patienten. Denn feste Zähne bedeutet ein enormer Gewinn an Lebensqualität.
Es gibt unterschiedliche feste Alternativen zur klassischen Totalprothese.
In diesem Artikel erfahren Sie das Verfahren, das wir empfehlen und in unserer Zahnarztpraxis durchführen.
Diagnostik mit dem DVT
Um eine genaue Planung und Diagnostik durchführen zu können, ist es notwendig, eine präzise und dimensionstreue Wiedergabe von dem Kieferknochen zu haben. Dafür ist eine röntgenologische Bildgebung mit dem DVT (Digitale Volumentomografie) sehr von Vorteil, da man eine dreidimensionale Information von Kieferknochen erhält.
Im DVT erkennt man folgende wichtige Informationen:
- Knochenangebot in vertikaler und horizontaler Richtung
- Knochenqualität und Knochendichte
- Platz zu den Kieferhöhlen und den Nerven im Unterkiefer und Gaumen
- Versprengte Fremdkörper im Knochen und Zahnfleisch, wie z.B. Amalgamsplitter, Wurzelreste, überpresste Paste aus früheren Wurzelkanalbehandlungen
Die genauen Abstände können digital gemessen und auf die Anatomie des Patienten übertragen werden. Auf diese Weise ist es möglich, die Implantate in genau der richtigen Position zu setzen und den Kieferknochen ideal auszunutzen.
Dr. med. dent. Josephine Phillips
Feste Zähne sind entscheidend für eine gute Lebensqualität und einen starken Biss. Unsere Zahnärzte helfen Ihnen sehr gerne weiter.
Backward Planning
Backward Planning bedeutet, dass man erstmal bestimmt, was das Endergebnis für den Patienten sein soll und entsprechend diesem Ziel die gesamte Planung aufbaut.
Das Ziel ist eine feste Zahnversorgung die folgende Ansprüche aufweist:
- Die Ästhetik der Versorgung soll natürlich sein und zum Erscheinungsbild des Patienten passen. Sie sollen nach der Behandlung natürliche und schöne Zähne erhalten.
- Der Zahnersatz soll alle anatomischen Strukturen wie Lippen und Wangen ideal stützen und den Patienten jugendlicher und gesünder aussehen lassen.
- Die Bisshöhe und die Kaukontakte sollen anatomisch korrekt angepasste sein. Auch die Bisshöhe und Bisslage verändern das Aussehen des Patienten enorm, sodass eine jugendliche und natürliche Erscheinung anzustreben ist.
- Die Kiefergelenke sollen in einer idealen Stellung sein und in Harmonie mit dem gesamten Körper stehen, sodass die Körperstatik positiv und nicht negativ beeinflusst wird.
Um dieses ideale Ergebnis zu gewährleisten sind verschiedene Schritte notwendig:
- Abdrücke von Oberkiefer und Unterkiefer und Herstellung von Modellen im praxiseigenen Zahntechniklabor.
- Analyse der Lage von Oberkiefer und der Kiefergelenke durch das Zebris System.
- Erfassung der korrekten Bisslage durch eine richtige Verschlüsselung der Kiefer für den Zahntechniker.
- Der Zahntechniker erstellt anhand dieser Informationen ein Mock-Up aus Wachs. Dieses legt die Basis für die genaue Lage der Implantate und das spätere Provisorium aus Kunststoff.
Wie man unschwer erkennen kann, ist ein ideales Ergebnis nur möglich, wenn die Zahnärzte und der Zahntechniker eine Menge Erfahrung mitbringen und das gesamte Team eingespielt ist.
Durch das Dentallabor in der Praxis kann jeder einzelne Schritt ideal abgestimmt durchgeführt werden, wodurch das bestmögliche Ergebnis erzielt werden kann.
Keramikimplantate – Mindestens 8 pro Kiefer
In unserer Zahnarztpraxis verwenden die Zahnärzte ausschliesslich Keramikimplantate, da diese aus gesundheitlicher und biologischer Sicht zu bevorzugen sind.
Um einen zahnlosen Kiefer mit einem stabilen und langlebigen Zahnersatz zu versorgen, sind mindestens 8 Zahnimplantate notwendig. Das Konzept All-on-4 kommt leider schnell an seine Grenzen und ist nicht empfehlenswert.
Sofern die anatomischen Bedingungen es zulassen, können auch mehr Keramikimplantate inseriert werden, sodass bestenfalls jeder verlorene Zahn durch ein Zahnimplantat ersetzt wird, so wie es in einem natürlichen, gesunden Gebiss der Fall ist.
Operationstag – Feste Zähne an einem Tag
Die Patienten bekommen in unserer Praxis die gewünschten festen Zähne an einem Tag. Bei komplett unbezahnten Patienten sind insgesamt mindestens 16 Keramikimplantate notwendig.
Die Operation erfolgt ausschliesslich unter Lokalanästhesie, so wie sie auch bei Füllungen durchgeführt wird. Eine Vollnarkose kann jedoch bei Patienten mit Zahnarztangst, bei starkem Würgereiz oder anderen entsprechenden Gründen erfolgen.
Anhand der vorher durchgeführten Diagnostik mit dem DVT und durch das Backward Planning können die Implantate in die ideale Position gesetzt werden.
Selbstverständlich werden alle Schritte zur optimalen Implantateinheilung durchgeführt, z.B. die atraumatischen OP-Techniken, die Verwendung von A-PRF und Ozon.
Nachdem die Zahnimplantate gesetzt wurden, bekommt der Patient die korrekt geplanten Provisorien, welche auf die Implantate zementiert werden und für 3 Monate im Mund verbleiben.
Definitiver Zahnersatz aus Keramik
Nach ungefähr 3 Monaten werden die Langzeitprovisorien aus Kunststoff entfernt und der Patient erhält die definitive Keramikkronen und Keramikbrücken.
Durch das vorherige Backward Planning besitzt der neue Zahnersatz alle gewünschten und im Vorfeld geplanten Ziele. So befinden sich die Kiefergelenke in idealer Position und das Weichteilprofil des Patienten wird anatomisch korrekt und harmonisch abgestützt. Der Zahnersatz wirkt natürlich und unterscheidet sich nicht von den eigenen Zähnen. Zusätzlich sind alle Zahnkontakte anatomisch korrekt eingestellt, damit es zu einer gleichmässigen Kraftverteilung und zu einem angenehmen Kaukomfort kommt.
Sofern pro Kiefer 8 Implantate gesetzt wurden, besteht der definitive Zahnersatz aus vier Keramikbrücken.
Sofern mehr Implantate gewünscht sind, werden, wie bei natürlichen Zähnen, Keramikkronen verwendet, welche auf die Keramikimplantate zementiert werden.
Nachsorge und Langlebigkeit
Unser Ziel ist es, dass der hergestellte Zahnersatz ein Leben lang hält und es nicht zu Periimplantitis und Implantatverlust kommt.
Bakterienflora
Die Basis für eine hohe Langlebigkeit ist eine gesunde Bakterienflora in der Mundhöhle. Eine gute Mundflora hat nicht nur gesundheitliche Vorteile, sondern verhindert bei einer solchen Zahnsanierung, dass sich Keramikimplantate frühzeitig lockern. Folglich ist es sehr wichtig die Mundflora aufzubauen.
Vitamin D3
Zusätzlich ist es wichtig, dass es nicht zu einem Mangel an Vitamin D3 kommt. Ein Vitamin-D-Mangel kann den Knochenstoffwechsel negativ beeinflussen, was einen Implantatverlust begünstigt.
aMMP8
aMMP8 ist ein Enzym, welches von den Immunzellen gebildet wird und einen Gewebeabbau beschleunigt. aMMP8 wird gebildet, wenn die Immunzellen mit den oralen Bakterien in Kontakt treten und anfangen sich zu verteidigen. Manche Menschen reagieren mit einer überschiessenden Produktion von aMMP8, woraufhin es zu einem verstärkten Abbau von Knochen und zu einer Parodontitis kommen kann. Als Folge leidet die Knochen-Implantat-Verbindung und es kann zum Implantatverlust kommen.
Es ist sinnvoll, dass regelmässig eine Parodontitis-Diagnostik in der Praxis vor Ort durchgeführt wird.
FAQ
Es gibt viele Menschen, die eine Zahnprothese tragen und sich nach festen Zähnen, mit all den Vorteilen, sehnen.
Dieser Schritt bringt eine Menge Lebensqualität und Gesundheit für die Betroffenen.
Ausserdem verbessert sich auch das äusserliche Erscheinungsbild, weil der ideale Biss mit der anatomisch korrekten Gesichtsform wiederhergestellt werden kann.
Pro Zahnimplantat muss mit ca. 5000 bis 7000 CHF gerechnet werden.
Ja. Bei der All-on-4 Methode kann eine feste Zahnprothese auf den Implantaten verankert werden. Da dieses Vorgehen verschiedene Nachteile aufweist, bieten wir All-on-4 in unserer Zahnarztpraxis nicht an.
Wir versuchen, den Knochenaufbau so weit wie möglich zu vermeiden. Wenn es jedoch zu stärkerem Knochenabbau gekommen ist, ist ein solches Vorgehen, zusammen mit der Implantation notwendig. Sofern es notwendig ist, wird ausschliesslich Eigenknochen vom Patienten verwendet.
Ja. Unsere Zahnärzte sind sehr erfahren und können jeden Fall mit einem bestmöglichen Ergebnis lösen. Bei komplizierten Situationen und bei ausgeprägtem Knochenrückgang kann es jedoch notwendig sein, in mehreren Schritten vorzugehen.
Weiterführende Informationen
Die weiterführenden Informationen sollen dazu dienen, Ihnen einen besseren Überblick über das Themengebiet zu verschaffen.