Zahnimplantate

Zahnimplantate

Wenn ein Zahn entfernt werden muss, sei es als Folge einer chronischen Entzündung, einer Karies oder eines Unfalls, stellt sich für viele Patienten die Frage der weiteren Versorgung.

Falls der Wunsch nach einer festsitzenden Versorgung besteht, so bieten Zahnimplantate eine unkomplizierte Lösung mit grossem Komfort.

In diesem Artikel möchten wir Ihnen alle wichtigen Punkte zum Thema Zahnimplantate näher bringen und Ihnen einen vollwertigen Überblick verschaffen.

Definition Zahnimplantat

Zahnimplantate sind eine hervorragende Möglichkeit, fehlende oder nicht erhaltungswürdige Zähne zu ersetzen. Es handelt sich um ein schraubenförmiges System aus Keramik oder Titan, welches in den Knochen inseriert wird und mit diesem fest verwächst. Durch das Zahnimplantat wird somit der Wurzelanteil eines Zahnes ersetzt.

Auf dieser Basis wird nach dessen Einheilung weiter aufgebaut – es sind Kronenversorgungen, Brückenversorgungen, oder implantatgetragene Prothesen als Aufbau auf Implantaten denkbar.

Das Zahnimplantate wird umgangssprachlich auch als Implantat-Zahn oder “Implantat Zahn” bezeichnet, wobei genau dasselbe gemeint ist.

Vorteile von Zahnimplantaten

Zahnimplantate bieten als Ersatz einige herausragende Vorteile:

  • Das Beschleifen der Zähne neben der Lücke entfällt. Für eine Brückenversorgung hingegen wäre ein Beschleifen der Nachbarzähne erforderlich.
  • Die Nachbarzähne müssen keine Last tragen. Jeder Zahn trägt nur sich selbst.
  • Die langfristige Prognose der Nachbarzähne ist somit unbeeinträchtigt.
  • Die weitere Versorgung ist festsitzend auf den Implantaten möglich.
  • Auch grosse Defekte beim Fehlen mehrerer Zähne können wiederhergestellt werden.
  • Ein Knochenaufbau kann in der Regel OP-begleitend erfolgen, sodass die Anzahl der Eingriffe auf ein Minimum reduziert wird.
  • Ästhetik und Funktion werden schnell wiedergewonnen.

Nachteile von Zahnimplantaten

Wie jeder Eingriff sind auch bei Zahnimplantaten Nachteile möglich, die sich aber in der Regel im Rahmen halten. Es handelt sich um einen kleinen operativen Eingriff, der zu folgenden Nachteilen führen kann:

  • Eine leichte Schwellung kann sich ausbilden.
  • Eventuell kann es zu einer geringen Nachblutung kommen.
  • Ein leichter Wundschmerzen nach dem Abklingen der Betäubung ist möglich und normal.
  • Eine Wundinfektion tritt ausgesprochen selten auf, kann aber gelegentlich vorkommen.
  • Man sollte sich in den ersten Tagen danach körperlich schonen und Sport, Wärme, Sauna, Solarium und harte Speisen meiden.
  • Höhere Kosten als eine Brücke oder Prothese.

Zahnimplantat Arten

Bei den Arten der Zahnimplantate werden einteilige und mehrteilige Implantate unterschieden. Diese werden, je nach Region, Knochensituation und erwarteter Belastung, vor der OP ausgewählt. Für Backenzähne werden häufiger mehrteilige Keramikimplantate ausgesucht. Schneidezähne hingegen werden bevorzugt mit einteiligen Implantaten versorgt.

Keramikimplantat Nahaufnahme
Keramikimplantat einteilig und zweiteilig

Zusätzlich unterscheidet man bone-level von tissue-level Implantate. Diese Unterscheidung bezieht sich auf die Höhe in Relation zum Knochen- bzw. Zahnfleischverlauf. Wir bevorzugen tissue-level Implantate, da diese in der Regel leichter pflegbar sind, eventuelle Zementüberschüsse können sauber entfernt werden und das Zahnfleisch verwächst fest mit dem Implantat, sodass kein offener Saum zwischen Implantat und Zahnfleisch entsteht.

Zahnimplantat Arten lassen sich weiterhin nach dem Material unterteilen. Darauf werden wir in dem nächsten Abschnitt weiter eingehen.

Zahnimplantat Material

Heutzutage werden die meisten Zahnimplantate aus Titan hergestellt. Diese Titanimplantat zeigen unserer Meinung nach entscheidende Defizite gegenüber Keramikimplantaten. Das ist der Grund, warum wir bei Alpine BioDental ausschliesslich Keramikimplantate verwenden.

Mit Implantaten aus Keramik können wir die Patienten mit einem bioverträglichen Zahnersatz versorgen, welcher sowohl langlebig als auch ästhetisch ansprechend ist.

Zahnimplantat Ablauf

Auf Ihrem Weg zu einer festsitzenden Versorgung auf Implantaten gibt es einige Schritte, die zuerst bedacht werden müssen, um eine erfolgreiche Behandlung zu ermöglichen. Nachfolgend erklären wir Ihnen den Ablauf auf Ihrem Weg zum Zahnimplantat.

Eingeheile Keramikimplantate links und frisch gesetzte Keramikimplantate rechts.
Eingeheile Keramikimplantate links und frisch gesetzte Keramikimplantate rechts.
  1. Schritt 1: Anamnese und Untersuchung

    Basis einer korrekten Planung ist die Erhebung der Vorgeschichte und allgemeiner gesundheitlicher Details, Medikamenteneinnahme, bestehender Krankheiten etc. Zudem gibt es zu besprechen, welche Erwartungen Sie an Ihre Versorgung haben, wie Ihre individuellen Wünsche und Vorstellungen sind.

    Im Rahmen dieser ersten Untersuchung wird der intraorale Zustand kontrolliert, Röntgenbilder angefertigt und ggf. weitere Diagnostik durchgeführt. Die Ergebnisse werden genau ausgewertet und mit Ihnen zusammen detailliert besprochen.

  2. Schritt 2: Operation / Implantation / ggf. Knochenaufbau / ggf. Extraktion

    Das weitere Vorgehen wird bestimmt durch die Ausgangssituation und kann sich je nach individueller Patientensituation unterscheiden.

    Möglichkeit der Sofortimplantation:
    Hierbei wird der Zahn gezogen und das Implantat in derselben Behandlungssitzung, unmittelbar in die vorhandene Knochenwunde eingesetzt. Wir arbeiten gerne mit Sofortimplantaten, da die Heilung des Knochens direkt nach der Zahnentfernung sehr gut verläuft und dem Patienten ein weiterer Eingriff erspart bleibt.

    Möglichkeit der Spätimplantation:
    Bei der Spätimplantation wird der Zahn entfernt und das Zahnimplantat erst nach vollständigem Abheilen der Wunde und des Knochens eingesetzt. Eine Spätimplantation ist vorzuziehen, wenn grosse Kieferentzündungen oder Zysten vorliegen. In solchen Fällen muss der Knochen vor dem Einsetzen des Zahnimplantats erstmal aufgebaut werden (Knochenaufbau) und vollständig ausheilen. Bei einer Spätimplantation wartet man ca. 4 bis 16 Wochen, bis das Implantat gesetzt wird.

    Das Setzen eines Implantats ist für den Patienten prinzipiell sehr wenig belastend, und auch zeitlich hält sich der Eingriff im Rahmen.

  3. Schritt 3: Versorgung des Implantats

    In Abhängigkeit von der Qualität des Knochen und der Frage, ob Knochen aufgebaut werden musste, oder ausreichend vorhanden ist, wird die Einheilzeit festgelegt. Diese liegt meist bei ca. 3 bis 4 Monaten. Nach dieser Zeit wird das Implantat individuell an den Zahnfleischverlauf angepasst, die Achsen der Kaukräfte werden festgelegt und eine digitale Abformungen genommen. Daraufhin erstellt unser hauseigenes zahntechnisches Meisterlabor zeitnah die definitiven Kronen und/oder Brücken, welche in einem kurzen Termin eingesetzt werden.

    Es ist geschafft! Viel Freude mit Ihrem neuen, ästhetisch ansprechenden, funktionell zuverlässigen Zahn.

Schmerzen während und nach Zahnimplantation

Viele Patienten stellen sich die Schmerzen während und nach der Implantation als schlimm und belastend vor. Jedoch sind die Schmerzen an einem Zahnimplantat sehr gering und bestehen meist nur direkt nach der Operation, wenn die Betäubung abgeklungen ist.

Die persönliche Empfindung ist oft sehr individuell und insbesondere abhängig von der Grösse der OP. Die Zahnimplantat-Erfahrungen unserer Patienten zeigen, dass die Meisten berichten, sich zu viel Sorgen gemacht zu haben und es gar nicht so schlimm gewesen sei.

Wir legen bei dem Behandlungsablauf Wert auf ein minimalinvasives, atraumatisches Vorgehen und beugen Schwellung und Schmerzen vor. Manche unserer Patienten sind danach erstaunt, dass sie während und nach der Zahnimplantation fast nichts gespürt haben.

Sollten Sie eine ausgeprägte Zahnarztangst haben, kann die OP auch in Vollnarkose durchgeführt werden. So können die Zahnimplantate gesetzt werden, während Sie sich in einem Tiefschlaf befinden.

Teilen Sie auch gerne Ihre Erfahrungen mit uns, wie Sie Ihren Heilungsweg nach der Implantation im Oberkiefer und/oder Unterkiefer empfunden haben.

Symptome für eine Zahnimplantat Abstossung

In äusserst seltenen Fällen kann es vorkommen, dass ein Implantat nicht einheilt. Eine solche Situation wird umgangssprachlich auch als Zahnimplantat Abstossung bezeichnet.
Die Symptome einer solchen Abstossung bzw. Entzündung um ein Implantat herum sind beispielsweise ein dumpfes Pulsieren in der Region, ein Schmerzempfinden, oder eine gefühlte Mobilität des Implantats. Das kann durch klinische Untersuchung bzw. die Anfertigung eines Röntgenbildes festgestellt werden.

Ursachen können beispielsweise eine mechanische Überlastung während der Heilung, Rauchen, oder bestimmte Medikamenteneinnahmen sein. Selbstverständlich prüfen wir vor der Zahnimplantation Ihre Situation und beraten Sie, um schon vor dem Eingriff optimale Bedingungen für eine gute, sichere Heilung zu schaffen.

Demgegenüber stehen verspätete Entzündungen an Implantaten, die sogenannte Periimplantitis, die einen chronischen Prozess darstellt und der Parodontitis (an Zähnen) ähnelt. Ursachen können eine ungesunde Mundflora, Metallunverträglichkeiten, und zu hohe Kräfte beim Setzen des Implantats sein. Regelmässige Kontrollen und der Aufbau einer gesunden Mundflora beugen diesem Beschwerdebild vor.

Zahnimplantat Kosten

Für viele Patienten ist die Frage nach den Zahnimplantat Kosten sehr wichtig. Wieviel ein Zahnimplantat kostet ist nicht so einfach zu beantworten, weil es von verschiedenen Faktoren abhängt:

  • Wird in der Kostenschätzung auch die Krone aufgenommen, oder handelt es sich nur um den chirurgischen Teil der Behandlung?
  • Handelt es sich um ein Implantat im Bereich vom Backenzahn oder Frontzahn?
  • Grenzt das Implantat an die Kieferhöhle und ist ein Sinuslift notwendig?
  • Sind gute Knochenbedingungen vorhanden oder ist ein Knochenaufbau notwendig?
  • Kann man den Zahn entfernen und sofort implantieren (Sofortimplantation)? Oder sollte man den Zahn ziehen und warten? (Spätimplantation)
  • Welches Implantatsystem und Material wird verwendet?
  • Wie hoch sind die Kosten für die Herstellung der definitiven Versorgung durch den Zahntechniker?
  • Welche unterstützenden Zusatzmassnahmen werden durchgeführt, um ein ideales Ergebnis zu erreichen?
  • In welchem Land bzw. Kanton / Standort wird die Behandlung durchgeführt?

Das sind nur einige wenige Punkte, die den letztendlichen Preis eines Zahnimplantates definieren. Daher ist es schwierig, die Kosten genau anzugeben. Ein Kostenvoranschlag beim Zahnarzt Ihres Vertrauens kann Ihnen jedoch die genaue Antwort geben.

Wenn man als Patient versuchen möchte, die Kosten gering zu halten, ist es sehr wichtig, dass unter keinen Umständen die Qualität und das Endergebnis leiden. Ungünstig gesetzte Implantate, falsch ausgewählte Materialien oder schlecht passende Kronen können dazu führen, dass die Behandlung fehlschlägt und die Therapie ein weiteres Mal durchgeführt werden muss.

Dr. Tobias Steinherr M. Sc.

Implantate können aus Titan oder Keramik sein. Unsere Experten können Ihnen sehr weiter helfen.

Dr. Tobias Steinherr Zahnarzt St. Gallen

Häufige Fragen zu Zahnimplantaten

An dieser Stelle möchten wir gerne auf die häufigsten Fragen zu Zahnimplantataten eingehen. Kontaktieren Sie uns gerne jederzeit, falls weitere Fragen auftreten.

Dies richtet sich stark an dem Umfang der Behandlung und daran, ob Extraktionen bzw. Knochenaufbau erforderlich sind.

Unsere Behandlungsdauer beginnt bei 30 Minuten für einfache Spätimplantationen (ohne Extraktion des Zahnes); führt weiter zu Behandlungen, die eine, oder zwei Stunden dauern können und geht hin bis zu ganztägigen Behandlungen mit Pausen, falls das Ziel die komplette Versorgung des Ober- und Unterkiefers (komplett) mit Extraktionen und Knochenaufbauten, sowie sofortigen provisorischen Versorgungen ist.

Falls Sie einen Arzt oder Heilpraktiker aufsuchen, der sie allgemeingesundheitlich unterstützt, so können Sie selbstverständlich dieses Thema auch mit ihm oder ihr besprechen – wir arbeiten sehr gerne mit Kollegen zusammen.

Unsererseits legen wir Wert auf eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D3 und K2, auch Omega-3 Fettsäuren, Magnesium und Vitamin C können als Vorbereitung auf den Eingriff (und auch danach) hilfreich sein. Gerne unterstützen wir Sie bei der Festlegung Ihres idealen Therapiekonzeptes.

Implantate haben im Mund kein Mindeshaltbarkeitsdatum. Wenn die Einheilphase erfolgreich stattgefunden hat, ist der Versorgung kein Ende in Ihrer Lebensdauer gesetzt.
Wichtig für einen langfristigen Erfolg sind eine gute Mundhygiene; möglichst nicht zu rauchen; eine gesunde Ernährung; Vitamin- und Nährstoffversorgung; und regelmässige Kontrollen (in der Regel ca. 1-2x jährlich)

Wir bitten Sie, dieses Thema mit Ihrer Krankenkasse selbst zu klären. Jede Krankenkasse verhält sich hierbei unterschiedlich. Gerne weisen wir jedoch darauf hin, dass Implantationen nicht von der Schweizer Grundversicherung übernommen werden.

Falls der Knochen in Höhe oder Breite nicht die notwendigen Voraussetzungen für eine Implantatversorgung mit sich bringt, so ist ein Knochenaufbau empfehlenswert.
Es ist in diesem Fall langfristig die beste Entscheidung, zuerst die Knochen-Basis aufzubauen und dann zu implantieren, wobei Knochenaufbau und Implantation häufig auch in einer Sitzung durchgeführt werden können. Somit werden die Stabilität und das ästhetische Ergebnis optimiert.

Sofern Ihr Implantat wieder raus muss, ist eine Implantatentfernung notwendig. Eine Implantatentfernung ist, wie auch eine Implantation, finanziell von dem Patienten zu tragen.

Mini-Implantate kommen zum Einsatz, wenn die Knochenhöhe zu gering ist, um konventionelle Implantatlängen zu verwenden. Sie sind eine von vielen Optionen und bieten die Möglichkeit, auf einen Knochenaufbau zu verzichten – jedoch erkauft man sich diesen Vorteil durch eine ungünstige Verteilung der Kaulasten. Man kann es sich anhand der Hebelwirkung vorstellen – wenn eine Krone auf einem kurzen Implantat belastet wird, so sind die in den Knochen einwirkende Kräfte wesentlich stärker als es bei längeren Implantaten der Fall ist. Bei einem längeren Implantat verteilen sich die Kräfte auf eine grössere Knochenoberfläche.

Aus diesem Grund, und mit dem Wunsch nach einem langfristig optimalen, stabilen Ergebnis, empfehlen wir eher den Weg zu gehen, den Knochen aufzubauen und mit Implantaten regulärer Längen zu versorgen. Zudem versorgen wir unsere Patienten für den besten Komfort, gerne festsitzend (statt mit herausnehmbaren Prothesen zu arbeiten). Hierfür, für einen sicheren und kräftigen Biss, ist eine stabile Basis essentiell.

Zygoma Implantate sind sehr lange Implantate, die weit hinten, oben, in der Jochbeinregion verankert werden. Sie werden verwendet, um eine Prothese mit ihrer Hilfe zu stabilisieren.

Meist wird mit vier Implantaten gearbeitet (All-on-4), um eine Prothese zu verankern, von denen zwei schräge, im 45° Winkel, weit hinten gesetzt werden.

Zygoma Implantate bieten wir nicht an, da sie in unmittelbarer Nähe wichtiger Gesichtsnerven platziert werden, welches ein Risiko in sich birgt. Zudem ist im Falle einer Entfernung, der Defekt sehr ausgeprägt und traumatisch.

Weiterführende Informationen

Die aufgelisteten Informationen beinhalten relevante Themen und dienen dem besseren Verständnis.