Weisheitszahn-OP

Weisheitszahn-OP

Eine Weisheitszahn-OP ist ein häufiger, in der Zahnarztpraxis durchgeführter Eingriff und bezeichnet das Entfernen der Weisheitszähne aus dem Kieferknochen.

Die Weisheitszähne liegen am Ende der Zahnreihe und brechen zwischen dem 16. und 30. Lebensjahr durch. Häufig jedoch hindert ein Platzmangel den Durchbruch der Weisheitszähne, wodurch es zu verschiedenen Komplikationen kommen kann und eine Weisheitszahn-OP notwendig ist.

In diesem Artikel erklären wir Ihnen, was Sie beachten sollten, bevor Sie Ihre Weisheitszähne ziehen lassen.

Weisheitszähne ziehen: Diese Möglichkeiten gibt es

Beim Ziehen der Weisheitszähne gibt es unterschiedliche Möglichkeiten und Vorgehensweisen. So können alle Weisheitszähne in einer Sitzung entfernt werden oder aufgeteilt in mehreren Behandlungsterminen. Eine weitere Möglichkeit bei der Weisheitszahn-OP ist die Art der Anästhesie. In der Regel reicht eine örtliche Betäubung aus, wobei unter Umständen auch eine Vollnarkose sinnvoll ist.

  • Alle vier Weisheitszähne auf einmal ziehen: Dieses Vorgehen hat den Vorteil, dass keine weitere Operation folgt und die Behandlung schnell abgeschlossen ist. Man hat kürzere Ausfälle von Arbeit oder Schule und ist schneller einsatzfähig.
  • Erst die eine Seite und dann die andere Seite entfernen lassen: Hierbei ist der Vorteil, dass man nach der OP eine Seite zum Kauen verwenden kann. Auch das Schlafen auf der nicht-operierten Seite ist angenehmer.
  • Weisheitszähne ziehen in lokaler Betäubung Dieses Vorgehen wird in der Regel bevorzugt und kann, selbst bei schwierigen Weisheitszähnen, angewendet werden.
  • Weisheitszähne entfernen in Vollnarkose Das ist besonders bei Patienten mit Zahnarztangst empfehlenswert und ermöglicht eine Behandlung im Tiefschlaf.

Dr. Josephine Phillips

Beim Ziehen der Weisheitszähne sollte man atraumatisch vorgehen und verschiedene Abläufe beachten. So kann eine Entzündung verhindert werden.

Dr. Josephiene Phillips Zahnärztin Winterthur

Weisheitszähne Symptome bei dem Durchbruch

Wenn Weisheitszähne im Durchbruch sind und einen Platzmangel aufweisen, können unterschiedliche Symptome auftreten.

Die Symptome machen sich durch Schmerzen bemerkbar, die hin zum Ohr ziehen können. Auch kann es zu einer Einschränkung der Kaufunktion und zu Schluckbeschwerden kommen. Ein Ausfluss einer gelblichen Flüssigkeit im Bereich der Weisheitszähne deutet auf Eiter hin, was bei den Betroffenen zu Mundgeruch führen kann.

Sofern die Symptome auf den gesamten Körper übergehen, kommt es zu Fieber, Schwächegefühl und vergrösserten Lymphknoten.

Anzeichen, dass die Weisheitszähne raus müssen

Weisheitszähne müssen nicht bei jedem Menschen raus. Eine genaue Aussage kann häufig erst nach Durchführung eines Röntgenbildes getroffen werden.

Es gibt jedoch einige Anzeichen, dass die Weisheitszähne raus müssen. Zu den Anzeichen gehören z.B. Schwellung, Schmerzen, Druckgefühl im Kiefer oder ein fauliger Geruch aus einem Weisheitszahn-Bereich.

Die genaue Feststellung, ob eine OP der Weisheitszähne notwendig ist, kann aber nur bei einem Zahnarzt erfolgen.

Weisheitszahn Schmerzen

Bei einem Weisheitszahn kann es vor und nach der OP zu Schmerzen kommen. Die Schmerzen vor der Operation resultieren durch eine ausgeprägte Zahnfleischentzündung um den Weisheitszahn oder durch Karies.

Schmerzen nach der Weisheitszahn-OP können besonders in den ersten Tagen vorkommen, sollten danach langsam weniger werden und nach ca. 7 bis 14 Tagen verschwunden sein. Sofern Sie 5 Tage nach der Weisheitszahn-OP konstante oder zunehmende Schmerzen haben, sollten Sie Ihren Zahnarzt kontaktieren.

Weisheitszahn Entzündung

Die Weisheitszahn Entzündung ist die Ursache der Schmerzen und kann den Patienten vor und nach der OP unterschiedliche Symptome verursachen.

Vor der OP kann es zu pochenden Schmerzen, mit Problemen beim Essen, Sprechen und Schlucken kommen. Der Bereich um den Weisheitszahn fühlt sich mit der Zunge geschwollen an und auch das Gesicht kann eine Schwellung aufweisen.

Nach der Weisheitszahn-OP kann es zu einer Entzündung kommen, wenn sich die Wunde infiziert. Auch hier gehen die Symptome mit starken Schmerzen einher. Um eine solche Entzündung nach Weisheitszahn-OP zu vermeiden, sollte der Chirurg minimalinvasiv vorgehen, die Wunde gründlich mit Ozon desinfizieren, A-PRF-Membranen einlegen und alles sauber vernähen. Auch ist es sehr empfehlenswert, wenn die Mundflora vor der Operation aufgebaut wurde.

Weisheitszahn Schwellung

Auch die Schwellung um Weisheitszähne kann vor oder nach einer OP vorkommen. Die Schwellung ist ein Zeichen der Entzündung und kann bei Berührung starke Schmerzen verursachen. Vor einer OP ist es ein Anzeichen, dass der Weisheitszahn gezogen werden sollte. Nach einer Weisheitszahnentfernung sollte die Schwellung, spätestens 3 Tage nach der Operation, kontinuierlich abnehmen.

Weisheitszahn-OP Ablauf

Für eine Weisheitszahnentfernung sind mindestens drei Termine notwendig.

  1. Erster Termin - Besprechung

    Beim ersten Termin wird eine Besprechung durchgeführt und mittels eines DVT Röntgen die genaue Lage der Weisheitszähne bestimmt. Die Bestimmungen der Lage ist wichtig, damit man keine Nachbarzähne, Kieferhöhlen und Nerven verletzt und atraumatisch vorgehen kann.
    Auch wird eine Vitamin D Bestimmung durchgeführt, da das Sonnenvitamin für eine optimale Knochenheilung wichtig ist.

  2. Zweiter Termin – Die Weisheitszahnentfernung

    Erneute Aufklärung über den Eingriff und Blutentnahme für APRF.

    • Anästhesie (Einwirkung ca. 10- 15 Minuten)
    • Zahnfleischschnitt (Inzision)
    • Freilegung des Weisheitszahns mittels Knochenentfernung (Osteotomie)
    • Um den Knochendefekt so gering wie möglich zu halten, wird der Zahn separiert (gespalten). Anschliessend kann erst der Kronenteil und danach die Wurzeln einzeln entfernt werden.
    • Die Wunde wird gesäubert, mit Ozon desinfiziert und die A-PRF-Membranen eingelegt
    • Schlussendlich wird die Wunde zugenäht

    Die Dauer einer Weisheitszahn-OP beträgt ungefähr 30 Minuten pro Bereich. Dabei kann es aber Abweichungen geben, da die Entfernung eines sehr schwierigen Weisheitszahnes etwas länger dauern kann.

  3. Dritter Termin - Nachkontrolle nach 7-14 Tagen

Nach der Weisheitszahn-OP

Nach einer Weisheitszahn-OP ist es wichtig, dass man sich die darauffolgenden Tage körperlich sowie mental schont, bestmöglich ausruht und viel schläft. Diese Regenerationszeit ist wichtig, damit sich die Wunden gut schliessen und sorgt dafür, dass Infektionen seltener entstehen können.

Direkt nach der Operation sollte die operierte Gegend mit Cold Packs oder Hilotherm-Kühlmaske gekühlt werden. Wichtig ist, dass man die Region nicht unterkühlt, da sonst der Lymphabfluss behindert werden kann.

Ungefähr 7 bis 14 Tage nach der Weisheitszahn-OP sollte wieder alles normal sein. Die Wunden sollten sich dann vollständig geschlossen haben.

Alkohol und Essen nach der Weisheitszahn-OP

Sofern die Wunden vernäht wurden, können Sie einige Stunden nach der Weisheitszahn-OP wieder weiche Koste essen. Vermeiden Sie harte (z.B. Brotkruste) und heisse Speisen für 7 bis 10 Tage, um die Wundheilung nicht zu beeinträchtigen.
Alkohol sollten Sie ebenfalls für 7 bis 10 Tage weglassen.

Rauchen nach Weisheitszahn-OP

Rauchen nach einer Weisheitszahn-OP wirkt sich sehr nachteilig auf die Wundheilung aus und sollte für 7 bis 10 Tage unterlassen werden. Durch das Rauchen ist die Chance einer postoperativen Entzündung und Schmerzen stark erhöht.

Sport nach Weisheitszahn-OP

Nach einer Weisheitszahn-OP sollten Sie für 7 bis 10 Tage keinen Sport treiben. Nach der Operation benötigen Sie viel Ruhe, Erholung und Schlaf. Sport hingegen ist ein gewisser Stress für den Körper und kann sich nachteilig auf die Regeneration auswirken.

Mögliche Komplikationen bei der Entfernung

Bei der Entfernung von Weisheitszähnen können unterschiedliche Komplikationen auftreten. Um das Risiko so gering wie möglich zu halten, sollten solche Eingriffe von erfahrenen Oralchirurgen durchgeführt werden. Einem Zahnarzt, der gelegentlich Weisheitszähne zieht, werden häufiger Fehler unterlaufen, wodurch es auch öfter zu Komplikationen kommt.

  • Eröffnung der Kieferhöhle

    Bei den Weisheitszähnen im Oberkiefer besteht die Gefahr einer Eröffnung der Kieferhöhle. Eine sogenannte MAV (Mund-Antrum-Verbindung). Das bedeutet, dass eine Verbindung zwischen Mund- und Kieferhöhle entsteht. Dies liegt daran, dass die Wurzeln der Zähne meist bis an die Kieferhöhle reichen. In einem solchen Fall muss mindestens 2 Wochen auf Schnäuzen verzichtet werden und Niesen darf nicht unterdrückt werden (nur mit offenem Mund frei Niesen).

  • Taubheitsgefühl im Unterkiefer

    In seltenen Fällen kann es vorkommen, dass der Unterkiefernerv kurzfristig beschädigt wird und man somit ein Taubheitsgefühl im Unterkiefer verspürt. Das Gefühl kommt in den meisten Fällen langsam wieder und ist reversibel. Man kann dies jedoch durch die Einnahme von hochdosiertem Vitamin-B-Komplex und Hypericum (homöopathisch) beschleunigen.

  • Verletzung von Nachbarzähnen

    Bei unvorsichtiger Entfernung können die Nachbarzähne beschädigt werden. Dies geschieht besonders bei Verwendung eines Hebels, wobei der Nachbarzahn als Kraft-Widerlager benutzt wird. Die Verletzung ist ebenfalls in den meisten Fällen reversibel und ohne bleibende Folgen.

Unsere ausgebildeten Spezialisten Dr. Josephine Phillips und Dr. Rebekka Hueber sind die richtigen Ansprechpartner, wenn es um die korrekte Entfernung von Weisheitszähnen geht.

Weisheitszähne ziehen kosten

Die Kosten, die beim Ziehen der Weisheitszähne entstehen, hängen von der Schwierigkeit und Lage, aber auch von den zusätzlichen, angewendeten Methoden ab. So sind die Kosten bei vollständig durchgebrochenen Weisheitszähnen geringer als bei retinierten und verlagerten Zähnen.

Häufige Fragen zu Weisheitszähnen

Hier finden Sie kompakte Antworten auf Ihre Unsicherheiten rund um das Thema Weisheitszähne.

Typische Anzeichen, dass die Weisheitszähne raus müssen sind: Schwellung, Schmerzen, Druckgefühl oder ein fauliger Geruch.

Nach einer Weisheitszahn-OP fühlt man sich gelegentlich einige Tage krank und man ist ca. 7 Tage lang krank geschrieben.

Nein. Weisheitszähne müssen nicht immer raus. Bei der Entscheidung kann ein Röntgenbild beim Zahnarzt helfen.

Die Hauptgründe warum Weisheitszähne entfernt werden müssen ist:

  • Platzmangel der Weisheitszähne
  • Bildung von Schmutznischen um die Weisheitszähne
  • Karies

Weisheitszähne können auch im Alter gezogen werden. Meistens sind im Alter jedoch die Weisheitszähne stärker mit dem Knochen verbunden.

Nach der Weisheitszahn-OP sollten Sie die ersten 2 bis 3 Tage gut kühlen. Ein Unterkühlen sollte aber vermieden werden.

Nach einer Weisheitszahn-OP schlafen Sie am besten mit leicht erhöhtem Kopf, damit die Schwellung über die Lymphe besser abfliessen kann. Nehmen Sie dafür einfach ein doppeltes Kissen.

Die meisten Menschen haben Weisheitszähne. Bei manchen Menschen sind jedoch keine Weisheitszähne angelegt.

In der Regel hat man 4 Weisheitszähne.

Nach der Weisheitszahn-OP sollten Sie für einige Tage den OP-Bereich aussparen. Danach sollten Sie vorsichtig mit einer sehr weichen Zahnbürste putzen, ohne dass es schmerzhaft oder unangenehm ist.

Es ist möglich, alle 4 Weisheitszähne an einem Tag zu entfernen. Wem das jedoch zu viel ist, kann auch die Zähne seitenweise entfernen lassen.

Es ist empfehlenswert, wenn der Vitamin D3-Wert auf einem guten Stand ist. – Idealerweise ca. 70 ng/ml.

Direkt vor dem Eingriff ist es wichtig, dass man etwas gegessen und getrunken hat, da wir eine Blutabnahme für die Erstellung der A-PRF-Membranen benötigen.

Weisheitszähne kommen normalerweise in der Zeitspanne zwischen 17 – 25 Jahren aus dem Kieferknochen in die Mundhöhle. Nimmt man den absoluten Durchschnitt, so sind die Weisheitszähne bei Männern mit 22 und bei Frauen mit 23,5 Jahren vollständig durchbrochen.

Weiterführende Informationen

Hier finden Sie weitere Informationen zu dem Thema, damit Sie sich einen tieferen Einblick verschaffen können.