Kieferschmerzen

Kieferschmerzen

Kieferschmerzen können vielfältige Ursachen haben und stellen für die betroffenen Patienten eine erhebliche Einschränkung der Lebensqualität dar. Ob chronisch oder akut, beidseitig, halbseitig, kurz einschiessend oder lange dumpf belastend, für sich allein stehend oder mit weiteren Beschwerden, wie z.B. Kopfschmerzen einhergehend – Kieferschmerzen sind ein Thema, das zahlreiche Menschen belastet. In diesem Beitrag möchten wir Ihnen einen Überblick zur Orientierung gewähren.

Was versteht man unter Kieferschmerzen?

Der sehr allgemeine Begriff Kieferschmerzen beschreibt erst einmal die Region an sich, in der die Schmerzen auftreten – es handelt sich also um Schmerzen im Kiefer, wobei nicht weiter spezifiziert wird, ob es sich um den Ober- oder Unterkiefer und um welche Region des Kiefers genau es sich handelt.

Häufige Strukturen, die Kieferschmerzen verursachen können, sind Zähne, Kiefergelenke und Kaumuskulatur.

Dr. med. dent. Josephine Phillips

Kieferschmerzen können viele Ursachen haben. Eine genaue Abklärung der ursächlichen Faktoren ist vor Therapiebeginn unbedingt notwendig. Auf diese Weise kann eine langfristige Besserung und Heilung erzielt werden. Wir unterstützen Sie gerne dabei, Ihre Kieferschmerzen nachhaltig zu lindern und zu beseitigen.

Dr. Josephiene Phillips Zahnärztin Winterthur

Möglichkeiten von Kieferschmerzen

Wie schon anfangs erwähnt, sind die Möglichkeiten, Kieferschmerzen zu entwickeln, sehr vielfältig. Nachfolgend gehen wir auf die häufigsten Regionen, mögliche Ursachen und die Entwicklung der Beschwerdebilder ein. Da ein Text jedoch nie die persönliche Untersuchung ersetzt, weisen wir gerne darauf hin, dass wir für sie da sind, um sie vor Ort in unserer Praxis individuell zu beraten und Ihnen bei Ihrem persönlichen Beschwerdebild zu helfen.

Schmerzen im Oberkiefer

Bei Schmerzen des Oberkiefers muss man daran denken, welche Strukturen sich hier befinden – die Beschwerden können von einem Zahn ausgehen oder mit Erkrankungen der Nasennebenhöhle verbunden sein.

Stehen die Schmerzen im Oberkiefer mit einem Zahn in Verbindung, so können diese durch eine Entzündung bis hin zum Abszess, Karies, Kieferentzündung an der Wurzelspitze (apikale Ostitis), Zahnfleischentzündung, Parodontitis oder eine Entzündung der Weisheitszähne mit eventuellen Druck auf die Nachbarzähne ausgelöst worden sein. Vielleicht sind den Schmerzen auch zahnärztliche Behandlungen vorausgegangen, z.B. eine Zahnextraktion, und es ist zu einer Entzündung der Wundregion gekommen.

Da die Wurzelspitzen der Zähne des Oberkiefers oft hoch in Richtung der Kieferhöhle ragen, führen Entzündungen der Zähne oftmals auch zu einer Entzündung der Kieferhöhlenschleimhaut (Schneidersche Membran). Dies kann zu Druckempfindungen kommen, insbesondere beim Vorbeugen, jedoch auch spontan im Sitzen oder Stehen.

Andersherum können auch Erkältungen, eine Nasennebenhöhlenentzündung, eine Grippe oder sogar eine vorausgegangene Covid Erkrankung durch die enge Lagebeziehung zu Zahnschmerzen und Kieferschmerzen führen.

Falls Sie unter Kopfschmerzen oder Migräne leiden, können auch diese auf den Kieferbereich hin ausstrahlen.

Schmerzen im Unterkiefer

Der Unterkiefer erstreckt sich von weit oben, auf Höhe des Gehörgangs bis nach vorne hin zur Kinnregion. Viele Muskeln setzen am Unterkiefer an, sodass sich Verspannungen, ausgelöst durch eine Störung des Kausystems, oft in diesem Bereich zeigen und als Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) bezeichnet werden. Stress und Knirschen können die Schmerzen im Unterkiefer weiter verstärken.

Selbstverständlich sind auch im Unterkiefer Karies, Kieferentzündungen, Zahnfleischentzündungen und Parodontitis eine mögliche Ursache für Kieferschmerzen. Nicht zu vergessen sind die Speicheldrüsen, die seitlich im Bereich der Wange und unter dem Unterkiefer liegen. Falls Speichelsteine (Sialolithiasis), Verlegunge der Ausführungsgänge oder Speicheldrüsenkrebs vorliegen, kann auch dies sehr schmerzhaft sein und sollte umgehend behandelt werden.

Auch Nackenschmerzen können in den Kiefer ausstrahlen und so Schmerzen im Unterkiefer verursachen.

Schmerzen im Kiefergelenk

Kieferschmerzen können auch von den Kiefergelenken herrühren, die sich unmittelbar vor Ihren Gehörgängen befinden und beim Öffnen und Schliessen des Mundes von aussen tastbar sind.
Weiter Informationen zu diesem Thema finden Sie in dem Artikel “Kiefergelenkschmerzen”.

Kieferschmerzen einseitig

Dieser Abschnitt und die nachfolgenden drei Abschnitte müssen eher allgemein gehalten werden, da einseitige Kieferschmerzen, beidseitige Kieferschmerzen, Kieferschmerzen beim Öffnen und beim Kauen sehr viele Ursachen haben. Wir wollen sie an dieser Stelle auflisten und gehen in den anderen Texten auf dieser Seite tiefer darauf ein.
Mögliche Ursachen einseitiger Kieferschmerzen sind: Karies, tiefe Zahnfüllung, vorausgegangene Wurzelbehandlungen, Zyste unter einem Zahn, CMD, Weisheitszahnbeschwerden, Parodontitis und Zahnfleischentzündung.

Kieferschmerzen beidseitig

Mögliche Ursachen beidseitiger Kieferschmerzen sind: Karies an vielen Zähnen, tiefe Zahnfüllungen beidseits, ein neuer Zahnersatz, bei dem viele Zähne beschliffen wurden, und häufig CMD.

Kieferschmerzen beim Kauen

Kieferschmerzen beim Kauen sprechen dafür, dass entweder der Druck auf die Zähne schmerzhaft ist oder die Kaumuskeln und Kiefergelenke schmerzhaft verändert sind.
Bei Schmerzen der Zähne sind die Ursachen z.B. Karies, Zustand nach einer tiefen Zahnfüllung, Zahnfraktur (Infraktion), Kieferentzündung an der Wurzelspitze oder abradierte Zähne durch Zähneknirschen.
Bei Schmerzen der Kaumuskeln und Kiefergelenke ist der Grund in den meisten Fällen eine CMD.

Kieferschmerzen beim Öffnen

Speziell Kieferschmerzen beim Öffnen sprechen für eine Erkrankung der Kiefergelenke, da diese bei der Öffnung nach vorne gleiten. Wenn die Knorpelstrukturen überlastet sind, wenn es reibt und knirscht im Gelenk, sollte unbedingt Abhilfe geschaffen werden. Eine Behandlung mit einer CMD-Schiene dient als erste Hilfe, um das Gelenk zu entlasten und es ihm zu erlauben, sich zu regenerieren. Für eine Regeneration der Kiefergelenke und Behandlung des gestörten Kausystems, sollte die Schiene ein spezielles, individuelles Design haben und alle zwei Wochen angepasst (adjustiert) werden.
Mehr dazu können Sie im Artikel CMD lesen.

Ursachen von Kieferschmerzen

Im folgenden Abschnitt möchten wir auf die Ursachen der Kieferschmerzen eingehen. Eine fundierte Diagnose und die genaue Abklärung der Ursachen sind essentiell für die Behandlung.

Kieferschmerzen durch einen Weisheitszahn

Gründe für Kieferschmerzen, die durch einen Weisheitszahn ausgelöst werden, sind meist Platzmangel oder ein Druck auf die Nachbarzähne. Der Druck selbst kann ausstrahlen und sogar Kopfschmerzen verursachen, oder einen Einfluss auf Engstände und die Position der Nachbarzähne haben, die wiederum ebenfalls Schmerzen auslösen können.

Wenn der hinterste Kieferabschnitt zu klein für den Weisheitszahn ist und eine Reinigung durch den Platzmangel unmöglich wird, kommt es leider oftmals zu einer Entzündung.
Bakterien dringen in die Tiefe ein, unter das Zahnfleisch, werden dort nicht durch die Zahnpflege erreicht, vermehren sich und verdrängen den Kieferknochen. Dadurch kommt es zu einer chronischen Kieferentzündung um die Weisheitszähne. Dies tritt meistens im jugendlichen Alter auf, kann jedoch auch erst später, nach Jahren, beim Erwachsenen entstehen.

Die Beschwerden kommen oft, und gehen wieder, kommen nach einigen Wochen wieder, verschwinden nie ganz – immer in Abhängigkeit von der Aktivität des Immunsystems.
Es ist ein Hin und Her zwischen den Bakterien und der körpereigenen Abwehr, doch langfristig wird diese Situation ohne eine Behandlung nicht wieder gut werden.
Es ist unbedingt notwendig, beim Zahnarzt ein Röntgenbild (mindestens OPG/OPT Panoramaröntgen, besser noch ein DVT) anfertigen zu lassen. So kann man erkennen, wie die Platzverhältnisse aussehen, wie dringend der Handlungsbedarf ist und wann der optimale Zeitpunkt für die Entfernung gekommen ist.

Wir sind in unserer Praxis auf die minimalinvasive, sehr vorsichtige Weisheitszahnoperation spezialisiert und stehen Ihnen sehr gerne zur Seite.

Schmerzen im Kiefer durch Zahnfleischentzündung

Eine Zahnfleischentzündung kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein und Schmerzen im Kiefer verursachen. Oft beginnt eine Zahnfleischentzündung relativ milde, als Gingivitis, und schreitet weiter fort bis zur Parodontitis hin. Wenn mit der Zeit durch die parodontal-pathogenen, anaeroben Keime der Kieferknochen immer weiter aufgelöst wird, sich zurückzieht und Zahnfleischtaschen immer tiefer werden, können sich die Zähne lockern. Diese Prozesse sind häufig chronisch und werden vielfach vom Patienten nicht gespürt. Jedoch können bei akuter, zunehmender Entzündung Schmerzen wahrgenommen werden.

In sehr ausgeprägten Fällen kann ein Parodontalabszess entstehen, der das Gewebe stark angreift und heftige Schmerzen verursachen kann.

Die rechtzeitige Diagnose und regelmässige Therapie durch eine fundiert, tiefgehende, subgingivale Dentalhygiene (unter dem Zahnfleisch) und Desinfektion mit Ozon hilft, die Zahnfleischentzündung zu lindern, Ihren Fortschritt anzuhalten und sogar, die verlorenen Gewebe, in Abhängigkeit der individuelle Gesundheitssituation, zu regenerieren. Da es zu einer chronischen Entzündung oftmals dann kommt, wenn der Körper sich in erhöhter Entzündungsbereitschaft befindet, helfen auch eine ärztliche, medizinische, ganzheitliche Begleitung, um Ihren Körper zu stärken und die Gesundheit des Zahnfleischs und Knochens positiv zu beeinflussen.

Schmerzen im Kiefer nach einer Wurzelbehandlung

Sehr oft werden Schmerzen des Kiefers nach einer Wurzelbehandlung beschrieben. Gerade beim Draufbeissen kommt es zu einem Druckschmerz in der Tiefe, unten, im Kieferknochen, der ausstrahlen kann.

Stellen Sie sich das Vorgehen bei einer Wurzelbehandlung vor: Der Nerv wird entfernt, die Wände des Nervkanals werden gereinigt mit kleinen,schabenden Nadeln, und die Kanäle werden mit desinfizierenden Lösungen gespült.

Wenn Nerven aus der anderen Seite des Zahnes, aus dem apikalen Foramen (unten, aus der Wurzelspitze) in den Knochen übergetreten sind, können diese auch später noch hier ihr Unwesen treiben und sich vermehren. Beim Draufbiss kommt es zum typischen Schmerz, das Röntgenbild zeigt in diesem Fall häufig eine Zyste an der Wurzelspitze.
Eine andere Möglichkeit ist die Irritation der Gewebe, des Knochens unten in der Tiefe, durch die verwendeten Spüllösungen. Selbstverständlich müssen diese die Funktion erfüllen, Bakterien abzutöten, jedoch sind sie leider auch schmerzhaft irritierend für den Knochen, wenn die überpresst werden.

Auch Wurzelfüllmaterialien (Guttapercha, Sealer etc.) können das Gewebe irritieren, wenn sie unten aus dem Zahn hinaus in den Knochen treten. Dies kann leider leicht passieren, wenn man eine dichte, stabile Wurzelfüllung anstrebt und das Füllmaterial mit kräftigem Druck in den Zahn hineinpresst.

Bitte vereinbaren Sie einen Termin bei Ihrem Zahnarzt, wenn Sie Schmerzen nach einer Wurzelbehandlung oder einer Wurzelfüllung verspüren.

Kieferschmerzen durch Karies oder nach einer Füllung

Eine Karies entsteht durch die Demineralisation eines Zahnes durch die Einwirkung bakterieller Säuren. In den ersten Stadien ist oftmals nichts zu spüren, jedoch kann das Geschehen mit der Zeit weiter in die Tiefe fortschreiten. Je näher die Karies an den Zahnnerven (die Pulpa) des Zahnes voranschreitet, desto häufiger treten Schmerzen auf.
Zuerst beschränkt es sich oftmals auf Zahnschmerzen, da jedoch ein starker Druck in dem Zahn entstehen kann und die Infektion unten aus dem Zahn hinaus in den Kieferknochen übergehen kann, sind auch Kieferschmerzen möglich.

Es ist auch möglich, dass Kieferschmerzen nach einer Füllung auftreten. Dies kann entweder durch eine Überlastung entstehen, wenn die Füllung zu hoch und der Druck des Zahns auf den Zahnhalteapparat und die beteiligten Nerven zu gross ist, oder wenn die Füllung dem Zahnnerven nah kommt.

Die Tiefe der Füllung wird durch die Tiefe der Karies beeinflusst, wenn die Karies den Nerven nah kommt, und sie sauber entfernt wird, kann der Nerv irritiert reagieren. Auch ist es erforderlich, den Zahn zur sauberen Anfertigung der Füllung mit Luft zu trocknen, und die Oberfläche für den Verbund anzurauhen – all dies sind Faktoren, die eine Reizung hervorrufen können. Bitte vereinbaren Sie einen Termin bei Ihrem Zahnarzt, wenn Sie vermuten, dass Ihre Kieferschmerzen durch eine Karies ausgelöst werden, oder falls diese nach einer frisch gelegten Füllung auftreten.

Schmerzen im Kiefer nach Weisheitszahn OP oder Zahnextraktion

Nach einer zahnärztlich / kieferchirurgischen Operation kommt es in der Regel zu einer mehr oder weniger ausgeprägten Schwellung und einer erhöhten Durchblutung der Region. Durch die vermehrte Blutversorgung werden Sauerstoff und Nährstoffe in die operierten Bereiche transportiert und die Heilung gefördert. Es ist vollkommen normal, dass Sie in den ersten Tagen nach einer Operation unter Wundschmerzen und einer Schwellung leiden können. Hier ist es entscheidend, dass die Operation vorsichtig, behutsam, gewebeschonend, minimalinvasiv durchgeführt wird, weil dadurch die Beschwerden deutlich geringer ausfallen.

Gerade bei komplexen Weisheitszahn-OPs oder der Entfernung stark entzündeter Zähne können die Schmerzen im Kiefer ggf. etwas ausgeprägter sein. Falls in Ihrem Fall keine medizinische Kontraindikation / Allergie etc. vorliegt, helfen Schmerzmittel wie z.B. Ibuprofen, Paracetamol oder Mefenacid, aber auch natürliche Schmerzmittel. Auch das Kühlen der Wundbereiche, sanfte Lymphdrainage (zartes Streichen über die Wangen hin in Richtung des Halses) und vielfältige Massnahmen der integrativen Medizin, können dabei helfen, die Schmerzen nach einer zahnärztlichen Operation möglichst gering zu halten.

Kopf- und Kieferschmerzen durch CMD

CMD steht für Craniomandibuläre Dysfunktion und beschreibt die Fehlfunktion des Kausystems mit vielfältigen gesundheitlichen Folgen und Symptomen.
Auch Kopf- und Kieferschmerzen können durch CMD verursacht werden und die Betroffenen stark belasten.

Die Behandlung von CMD sollte immer erfahrenen, spezialisierten Zahnärzten überlassen werden, um das gestörte System nicht weiter in ein Ungleichgewicht zu bringen.

Bei der Therapie sollte als erstes das gesamte Kausystem beruhigt und die Kiefergelenke in die gesunde, zentrische Position regeneriert werden. Erst auf dieser gesunden Basis kann eine Korrektur der Zähne bzw. Bisssituation erfolgen.

Trigeminusneuralgie

Blitzschnell, oftmals spontan auftretend, sehr schmerzhaft, stechend, elektrisch einschiessend – so beschreiben Patienten eine Trigeminusneuralgie. Das Krankheitsbild tritt häufiger bei Frauen auf als bei Männern, die Ursachen können vielfältig sein und die Behandlung ist komplex.

Der Trigeminusnerv, geteilt in drei Äste, leitet das Gefühl des Gesichts weiter an das Gehirn.
Bei Störungen dieser Weiterleitung, z.B. durch den Druck, den Blutbahnen auf den Nerv ausüben können, kann der typische Schmerz getriggert werden. Manchmal gibt es auch Berührungspunkte im Gesicht, die das Auftreten stimulieren.

In manchen Fällen, gerade dann, wenn die Schmerzen in den Unter- oder Oberkiefer hineinstrahlen, gilt es auch abzuklären, ob ggf. neuralgia inducing cavitations (NICOs) vorliegen. Wir haben an dieser Stelle absichtlich den englischen Terminus gewählt, da es bereits im Begriff selber genannt wird – Neuralgie auslösend – diese chronischen Entzündungsregionen können in manchen Fällen neuralgische Beschwerden triggern. Auch zahnbezogenene Entzündungen, apikale Osteolysen und Zysten können im Beschwerdebild involviert sein, sodass eine zahnärztliche Abklärung parallel zur neurologischen Behandlung durchgeführt werden sollte.

Wir haben in der Vergangenheit erfolgreich Patienten behandelt, bei denen vormals die Diagnose “ Trigeminusneuralgie” gestellt worden war.
Es ist wichtig, in der Mundhöhle für eine gesunde Situation zu sorgen und entzündete Zähne, chronische Infektionen, ggf. Metalle, ggf. die Weisheitszähne je nach Lage zu entfernen.

Kieferschmerzen durch eine Erkältung

Bei einer Erkältung kommt es sehr häufig zu Kieferschmerzen. Dies wird durch die Nähe der Nasennebenhöhle zum Kiefer ausgelöst, insbesondere im Oberkiefer sind die Zahnwurzeln den Kieferhöhlen sehr nahe.
Eine Erkältung, Grippe oder Covid Erkrankung kann zu einem Anschwellen der Schleimhäute führen, zu einer vermehrten Durchblutung und damit zu einer Druck- und Schmerzzunahme. Möglich ist auch eine Virusbesiedlung der Mundschleimhaut selbst (die Nasen- Rachenschleimhaut geht fliessend in die Mundschleimhaut über), sodass die körpereigene Abwehr intensiv die Infektion bekämpfen muss.

Häufige Fragen und Antworten zu Kieferschmerzen

Kieferschmerzen können sehr unangenehm sein und bei den Betroffenen eine Menge Verunsicherung hervorrufen. Im Folgenden Abschnitt möchten wir gerne auf die häufigen Fragen zum Thema Kieferschmerzen eingehen.

Plötzlich auftretende Schmerzen gehen meist auf ein akutes Geschehen zurück. Dies kann zahnbezogen sein, z.B. durch eine Karies, Entzündung an der Wurzelspitzen oder durch einen Unfall, Schlag, ein Trauma mit Verletzung des Gewebes hervorgerufen werden. Auch ein Trauma oder eine Überlastung der Kiefergelenke, durch eine Fehlfunktion, ist als Ursache möglich.

Selbstverständlich können Kieferschmerzen durch eine Zahnfleischentzündung hervorgerufen werden. Dies kann, im leichtesten Fall, eine Gingivitis, oder, bei schwerwiegenden Prozessen, eine Parodontitis bis hin zu nektotisierenden Entzündungen oder Parodontalabszessen sein.

Stress an sich kann sich auf die Funktion der Kaumuskulatur auswirken. Es kann zu Pressen oder Knirschen als Folge kommen, welches wiederum die Zähne mechanisch überlasten kann. Denkbar wäre auch, dass Stress die Funktion des Immunsystem einschränkt, und es somit eher zu einer Ausbreitung parodontalpathogener Keime oder einer Zunahme entzündlicher Prozesse, z.B. Wurzelspitzenentzündungen kommt.

Oftmals ist ein Zahn schon vor der Wurzelbehandlung schmerzhaft, diese wird durchgeführt, wenn eine Karies zu tief fortgeschritten ist und eine Pulpitis, eine Entzündung des Nerven besteht. Nach der Wurzelbehandlung kann es einige Tage dauern, bis die Schmerzen nachlassen, insbesondere wenn die Entzündung stark ausgeprägt ist.
Weitere Gründe für Schmerzen im Kiefer nach Wurzelbehandlung können das Überpressen der Spüllösungen oder des Wurzelfüllmaterials sein, die das umgebende Gewebe, rings um die Zahnwurzel, irritieren.

Suchen Sie bei Kieferschmerzen bitte zuerst Ihren Zahnarzt auf. Das Ursachenfeld ist so weit, es muss zuerst korrekt eingeordnet werden, um sie Ihren Beschwerden entsprechend korrekt zu behandeln. Falls sie einen Unfall erlitten haben, und dies die Schmerzen hervorruft, gehen Sie bitte in ein Krankenhaus mit MKG-chirurgischer (Kieferchirurgischer) Abteilung.

Generell kann ein gestörtes Kausystem immer zu Kieferschmerzen führen, die sich sowohl einseitig als auch beidseitig bemerkbar machen können.
Eine Abklärung bei einem Zahnarzt mit viel Erfahrung in CMD ist ratsam.

Treten Schmerzen beim Öffnen des Mundes auf, könnte eine Arthritis oder Arthrose bestehen. Es ist möglich, dass die Knorpelscheibe des Gelenks abgenutzt ist. Da es speziell beim Öffnen zu einer Dreh- Gleitbewegung des Gelenks kommt, ist davon auszugehen, dass die beteiligten Strukturen betroffen sind. Die eingehende Untersuchung, ggf. mit Bildgebung kann helfen, die Ursache weiter einzugrenzen.

Kieferschmerzen können möglicherweise durch einen Herzinfarkt hervorgerufen werden. Dies ist darauf zurückzuführen, dass der massive Sauerstoffmangel des Herzmuskels, die Unterversorgung und die damit verbundenen Schmerzen ausstrahlen können, insbesondere in die linke, aber auch in beide Kieferhälften, sowie den Arm, die Brust, oder den Rücken. Bei Verdacht sollte umgehend der Notarzt kontaktiert, ein Krankenwagen gerufen und keine Zeit verloren werden.

Corona, wie auch Erkältungen und Grippeerkrankungen können sich stark auf den Kopfbereich auswirken. Lymphknoten können anschwellen, auch das Kiefergelenk kann infolge einer Viruserkrankung wie beispielsweise Corona SARS-CoV-2 eine Entzündung entwickeln.

Bitte schränken Sie bei Kieferschmerzen erst einmal die mögliche Herkunft ein.
Ist es ein Notfall, hatten Sie einen Unfall, befürchten Sie einen Herzinfarkt? Dann rufen Sie bitte den Notarzt.

Erscheint es harmloser, auf die Muskeln / Gelenke / Zähne bezogen, dann vereinbaren Sie bitte einen Termin bei Ihrem Zahnarzt. Medikamente wie Paracetamol, Ibuprofen oder Mefenacid, aber auch natürliche Schmerzmittel, helfen gegen die Schmerzen, behandeln aber nicht die Ursache. Sind die Beschwerden zahnbezogen, hilft es zu kühlen, ggf. mit einer milden Natron-Lösung zu spülen. Falls die Beschwerden auf das Zahnfleisch begrenzt sind, so reinigen Sie den Bereich bitte sorgsam mit einer weichen Zahnbürste, die Abwesenheit von Plaque hilft in dieser Situation oftmals weiter.

Weiterführende Informationen

Die weiterführenden Informationen sollen dazu dienen, Ihnen einen besseren Überblick über das Themengebiet zu verschaffen.